"Selbst bei zahlreichen Atheisten gilt Jesus von Nazaret heute als
eine historisch belegte Person. Weil die Beweise für Jesu Existenz aber
dünn gesät sind, wird dieses Thema unter Experten kontrovers diskutiert.
Der britische Autor Timothy Freke, Mitverfasser des Buches "The Jesus Mysteries:
Was the 'Original Jesus' a Pagan God?", etwa ist sich sicher, dass Jesus
nicht mehr als ein Mythos ist und als Person nie existiert hat."
Es
wird dann weiters ausgeführt, dass Jesus erschaffen wurde, weil sich Juden,
die sich heidnische Götter, die starben und wieder von den Toten auferstanden,
zum Vorbild genommen hatten. Klar ist es ja, dass es keinerlei echte zeitgenössische
Quellen für die reale Existenz eines Jeschua ben Josef, lateinisiert "Jesus"
gibt. Die vier Evangelien sind in griechischer Sprache geschrieben, stammen
also nicht aus jüdischer Hand, verfasst wurden sie Jahrzehnte nach dem
angeblichen Kreuzestod des angeblichen Gottessohnes.
In den Evangelien
sind allerdings auch gewisse Hinweise enthalten, die sich auf eine reale Person
beziehen könnten.
Es heißt z.B. in Mk 6, 1b-5: "Jesus
kam in seine Heimatstadt; seine Jünger begleiteten ihn. Am Sabbat lehrte
er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, staunten
und sagten: Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die
ihm gegeben ist! Und was sind das für Wunder, die durch ihn geschehen!
Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus,
Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie
nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends
hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten
und in seiner Familie. Und er konnte dort kein Wunder tun".
Das ist
offenbar eine Ausrede, warum der Jesus in seinem Heimatort keine Wunder tun
konnte. Denn zu behaupten, er habe irgendwo weit weg Wunder getätigt
und das dann von seinen Anhängern herumerzählen zu lassen, das hilft
dem Aberglauben. Aber dann dort, wo ihn die Leute kennen, wunderlos aufzutreten,
das funktioniert nicht! Dann glaubt dort man auch nicht, dass der Jesus anderswo
Wunder tut, also muss das irgendwie beschönigt werden. Der Text deutet
jedoch auf einen realen Jesus hin, zu einem fiktiven Jesus hätte
ja das Thema gar nicht behandelt werden müssen.
Oder in Mk 5,43:
"Die Menschenschar kommt dann zum Haus des Synagogenvorstehers, die Tochter
namens Talita ist inzwischen gestorben, der Jesus erweckt sie zum Leben, verbietet
jedoch den Hausbewohnern, jemanden davon zu erzählen."
Warum
dürfen die Hausbewohner nix davon erzählen? Weil sie auch nix davon
wissen! Da es aber sein könnte, dass zurzeit der Entstehung dieses
Evangeliums noch Zeitzeugen gelebt haben, muss das Nichtwissen der Allgemeinheit
darüber argumentierbar sein! Bei einem nichtexistierenden Jesus hätte
man sich diese Arbeit nicht machen müssen, weil man diese Geschichte gar
nicht erzählt hätte.
Die christliche Religion war ursprünglich
als Weltuntergangslehre konzipiert worden, dazu brauchte man einen toten und
auferstandenen Gott, der wiederkehren wird, ähnliche Figuren gab es
auch in anderen Religionen, sogar in der germanengöttischen Edda, wo der
Junggott Balder, Sohn von Chefgott Odin und seiner Frau Frigg, heimtückisch
ermordet wird. Die Schlacht Ragnarök (=Götterdämmerung) bringt
den Weltuntergang, danach Balder kehrt aus dem Totenreich Helheim wieder
und leitet das Zeitalter einer neuen Welt ein.
Das soll auch der Jesus
seinen Anhängern versprochen haben, in Mt. 24, 34-35 steht: "Amen,
ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft.
Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen."
Aber
die Generation um die Stylisten des Jesus ist schon ziemlich lange vergangen
und Himmel und Erde sind noch nicht vergangen. Die Jesusworte sind allerdings
auf dem Vergehensweg, es dauert keine 200 Jahre mehr, bis die Christenreligion
genauso eine alte Sage ist wie die über Odin, Frigg und Balder!