UN-Klimagipfel

Aussendung von Hartmut Krauss vom 1.11.2021:

Zum einseitigen ideologischen Narrativ des globalen Populismus "Hier der arme unschuldige "Süden" -  dort der reiche schuldige "Norden" folgende Anmerkung mit Texthinweis:

Zwar ist es durchaus richtig und sinnvoll, in den entwickelten westlich-kapitalistischen Industrienationen auf eine umweltschonende bzw. weniger naturbelastende (Re-)Produktionsweise hinzuwirken und die profitlogische Wachstumsdynamik einzuschränken. Aber die Haltung, man könne den zentralen Belastungsfaktor der Überbevölkerungsproduktion in "südlichen" Herrschaftsregionen einfach ausblenden oder wegbagatellisieren, indem man nahezu ausschließlich entweder auf den technischen Fortschritt als Allheilmittel bzw. "Wunderwaffe" setzt oder aber einen germano- und eurozentristischen Asketismus als Patentrezept indoktrinieren will, der im Stile eines neuen klimareligiösen Sittenterrors z.B. individuelle Fleischesser, SUV-Fahrer, Flugreisende u.a. an den Pranger der grünen Gesinnungskathedrale stellt, wird die Probleme nicht lösen, sondern die multipolare Zerrissenheit der "postmigrantisch" deformierten europäischen Gesellschaften nur noch weiter verschärfen.

Verlässt man den selbstkasteienden Blick auf das krankhaft verpönte und verzerrt wahrgenommene "Eigene" und schaut genauer auf die Liste der bad guys der CO2-Prodzenten, deren Spitzenreiter keinesfalls geneigt sind und sein werden, sich ausgerechnet am "klimapolitischen" Paradigma der deutschen Ungläubigen zu orientieren, dann zeigt sich folgendes Bild: An der Spitze der Pro-Kopf-C02-Emissionen liegen die ultrareaktionären und extrem menschenrechtsfeindlichen arabischen Ölrentenmonarchien. Ganz vorne Katar, Weltmeister auch im objektiv unsinnigen "Herbeikorrumpieren" von Sportgroßveranstaltungen wie der Leichtathletikweltmeisterschaft 2019 und der Fußballweltmeisterschaft 2022, mit 30,77 Tonnen. Dahinter die Vereinigten Arabischen Emirate, die von Deutschland mit kriegsrelevantem Gerät beliefert werden, mit 20,69 Tonnen und Saudi-Arabien mit 16,34 Tonnen. Im Vergleich zu Katar, so hält die Statistik für 2019 fest, "ist der Pro-Kopf-CO2-Ausstoß von US-Amerikanern mit rund 15 Tonnen etwa halb so hoch und von Deutschen mit rund 8,9 Tonnen Kohlenstoffdioxid deutlich geringer." Durchschnittlich entstanden im Jahr 2016 pro Kopf weltweit 4,8 Tonnen CO2-Emissionen.

https://hintergrund-verlag.de/spaetkapitalistische-systementwicklung/krauss-hartmut-ein-verdraengtes-kardinalproblem-die-ueberbevoelkerungsproduktion-in-vormodern-unaufgeklaerten-weltregionen-als-multidimensionaler-krisengenerator/#_ftnref23