Wie schaut es in China aus?

Das wurde dort auf einer Pressekonferenz über Reform und Entwicklung im Finanzsektor Chinas so geschildert:

Eine Pressekonferenz zum Thema über die Reform und Entwicklung des chinesischen Finanzsektors in den letzten zehn Jahren hat am 23.6.2022 in Beijing stattgefunden.

Sie wurde von der Abteilung für Aufklärungsarbeit des ZK der KP Chinas abgehalten und stand unter dem Motto "China in den vergangenen zehn Jahren".

Chen Yulu, der stellvertretende Leiter der Chinesischen Volksbank, sagte, dass China in den zehn Jahren seit dem 18. Parteitag der KP Chinas ein stabiles Wachstum, stabile Preise, eine stabile Beschäftigung und eine stabile Zahlungsbilanz stark gefördert habe. Das Land habe das neue Entwicklungskonzept genutzt, um die Realwirtschaft finanziell zu unterstützen und eine qualitativ hochwertige Entwicklung zu erreichen. Mit der Ausweitung der Öffnung des Finanzsektors nach außen sei das Vermögen der ausländischen Unternehmen oder des ausländischen Personals an inländischen RMB-Finanzanlagen im Vergleich zu vor zehn Jahren um das 2,4-fache gestiegen.
Xiao Yuanqi, der stellvertretende Vorsitzende der Banken- und Versicherungsaufsichtsbehörde, erklärte, dass sich in den zehn Jahren allmählich ein positiver Kreislauf zwischen Finanz- und Realwirtschaft herausgebildet habe. Das im Jahr 2012 eingeführte Versicherungssystem für schwere Krankheiten decke inzwischen 1,22 Milliarden Einwohner in Stadt und Land ab. Bei der Vorbeugung und Bewältigung großer finanzieller Risiken seien wichtige Ergebnisse erzielt worden. Die Beseitigung notleidender Vermögenswerte habe weitere Fortschritte gemacht: In den letzten zehn Jahren seien insgesamt 16 Billionen RMB derartiger notleidender Vermögenswerte abgewickelt und Finanzverstöße und Korruption streng geahndet worden.
Li Chao, der stellvertretende Vorsitzende der chinesischen Wertpapieraufsichtsbehörde, erklärte, dass in den zehn Jahren seit dem 18. Parteitag die Größe des Aktienmarktes um 238,9 Prozent und die Größe des Anleihemarktes um 444,3 Prozent zugenommen habe, womit beide Märkte den zweiten Platz in der Welt einnahmen. Das Gesamtvermögen der Anbieter von Wertpapieren und Terminhandel wuchs innerhalb von zehn Jahren um das 5,5-fache.
Wang Chunying, die stellvertretende Direktorin der Staatlichen Devisenverwaltung (SAFE), sagte, dass in den zehn Jahren die Öffnung von Kapitalprojekten stetig vorangetrieben worden sei. Ausländische Investoren hätten mehr als zwei Billionen US-Dollar in chinesische Wertpapiere investiert, und das Gewicht des RMB im Währungskorb des Sonderziehungsrechts des Internationalen Währungsfonds sei weiter erhöht worden. Die Devisenreserven hatten Sicherheit, Liquidität, Werterhalt und Wertzuwachs erreicht. In den letzten Jahren lag der Umfang der Devisenreserven stets über drei Billionen US-Dollar und überstieg Ende Mai dieses Jahres 3,1 Billionen US-Dollar, womit die chinesischen Devisenreserven in 17 aufeinander folgenden Jahren den ersten Platz in der Welt einnahmen.

Soweit der chinesische Text. Als dort ab 1979 Deng Xiaoping (1904-1997) mit dem Maoismus Schluss zu machen begann und das System der Planwirtschaft auf eine Marktwirtschaft umgestellt wurde, begann der Aufstieg Chinas zu einer neuen wirtschaftlichen Weltmacht...

China hat offenbar das gemacht, was seinerzeit Lenin in den 1920er-Jahren mit der "Neuen Ökonomischen Politik" tun wollte, nämlich markwirtschaftliche Elemente ins Wirtschaftssystem einzubauen, was aber durch den frühen Tod Lenins im Jahre 1924 nicht dauerhaft verwirklicht werden konnte, weil Lenins Nachfolger Stalin dann die Planwirtschaft einführte...