Einstein und Monroe

Notizen 513 - Aussendung vom 26.8.2023

Die eine Person war sexy, die andere intelligent. Oder war es umgekehrt?
Für uns ist Albert Einstein das Symbol für Intelligenz und Genialität, Marylin Monroe das Symbol für erotische Ausstrahlung.
Aber wie waren die beiden Personen wirklich? Fangen wir mit (Hauptwort für "sexy" = Sexiness) an. Einstein war ein Kind seiner Zeit und in Bezug auf eheliche Treue vermutlich genauso wie alle seine Zeitgenossen. Während seiner ersten Ehe mit Mileva Maric hatte er eine leidenschaftliche Beziehung zu seiner Jugendliebe Marie Winteler. In seiner zweiten Ehe waren seine Affären notorisch. Er muss wohl eine ganz starke erotische Ausstrahlung gehabt haben, trotz (wegen?) Katzenwäsche und Schweißfüßen. Die Damen holten ihn zu Hause im Auto ab und brachten ihn danach auch wieder zurück zu seiner (zweiten) treusorgenden Gattin Elsa. Besonders interessant ist seine Beziehung zur russischen Spionin Margarita Konenkowa (1935), die sich auch an Robert Oppenheimer heranmachte und wertvolle Informationen über das Atomprojekt in die Sowjetunion übermittelte. Fazit: Erfolg macht sexy, und Einstein hätte genauso gut als Sexsymbol in die Geschichte eingehen können.
Marylin Monroe pflegte ihr Image der dummen Blondine. Sie war dreimal verheiratet, und zumindest während ihrer dritten Ehe mit dem Schriftsteller Arthur Miller ging sie auch mit ihrem Schauspielkollegen Tony Curtis ins Bett. 1960 kam der französische Schauspieler Yves Montand dazu (Montand und Monroe waren beide verheiratet). Auch vor dem Präsidenten der USA schreckte sie nicht zurück; ihre Affäre mit John F. Kennedy scheint bestätigt. Ob sie sich auch noch an seinen Bruder Robert ranmachte (oder er an sie), wissen wir nicht. Wenn ja, könnte dies zu ihrem frühen Tod durch "Fremdeinwirkung" geführt haben.
Fazit: Wer der größere Schwerenöter war, ist nicht festzustellen. Nur das eine steht fest: Macht macht sexy.

Was Intelligenz betrifft, wird der Vergleich eindeutiger. Natürlich reden wir hier nicht davon, was üblicherweise darunter verstanden wird: die Fähigkeit, Mathes-Aufgaben zu lösen. Wir meinen vielmehr die wahre Intelligenz: die Fähigkeit, das eigene Schicksal so zu gestalten, dass daraus ein erfülltes, glückliches, zumindest zufriedenes, erfolgreiches Leben entsteht und der Mensch am Ende allgemein geachtet der Nachwelt in Erinnerung bleibt. In der Hinsicht war Einstein echt gut, Monroe nicht. Einstein war zwar zufällig bei der Machtergreifung Hitlers in den USA, aber er reagierte sofort, kam nicht mehr nach Deutschland zurück und setzte seine Karriere erfolgreich in Amerika fort. Als man ihm anbot, Präsident des neu gegründeten Staats Israel zu werden, lehnte er ab - er wusste genau, was er konnte und was nicht.
Monroes Leben dagegen erscheint, so wie es in den Medien geschildert wird, als eine Abfolge von Katastrophen, bis hin zu ihrem frühen Tod mit 36. Sie heiratete die falschen Männer (Nachbar, Baseball-Star), und als sie dann an einen kam, der ihre Karriere förderte und sie auch ernst nahm (Arthur Miller), da vergeigte sie auch diese Beziehung durch ihre Launen die als "psychische Probleme" durchgingen. Ihre Filme waren eher seicht, und die Rollen, die sie in den letzten Produktionen spielte, waren zwar anspruchsvoll, aber kaum jemand bezeichnet sie als ernsthafte Schauspielerin. Zuletzt begab sie sich auf gefährliches Parkett, nämlich in die hohe Politik, und da fand sie auch den Tod - durch Selbstmord, weil sie der Situation nicht gewachsen war; oder durch Mord, weil sie gedroht hatte, einiges auszuplaudern, was den Kennedys geschadet hätte.
Fazit: Intelligenz = Lebensziele, die du auch erreichst. Da war Einstein gut, Monroe nicht.
Mehr dazu hier - wo es auch eine Morph-Sequenz zwischen Einstein und Monroe gibt.