Ein religiöser Standpunkt

Gefunden am 26.9.2023 im Internet auf www.katholisch.de:  
"Darum bin ich gerne Teil der Kirche"
Veröffentlicht am 20.09.2023 um 00:01 Uhr von Jan-Heiner Tück, Professor für Systematische Theologie an der Universität Wien - Ständig gibt es negative Nachrichten über die Kirche. Jan-Heiner Tück meint, dass es Zeit ist gegenzusteuern. In seinem Standpunkt führt er aus, was er der Kirche alles zu verdanken hat, und bekennt: Ich bin gerne dabei.
Atheistischer Kommentar: Entdeckt wurde der Tück-Text erst am 26.9., es gibt eben auch wirklich aktive Gläubige, meineiner hat sowas nie erlitten, sondern musste seinerzeit erleben, dass damals katholisch zu sein im oö. Mühlviertel noch allgemeine Bürgerpflicht war. Auch für Familien, die aus Tradition katholische Kirchenmitglieder waren, aber nichts glaubten und ihre Kinder antireligiös erzogen hatten, aber einen Kirchenaustritt aus gesellschaftlichen Gründen als nicht möglich sahen!

Jan-Heiner Tück: Es ist schon bemerkenswert: Inzwischen ist es cooler auszutreten als drin zu bleiben. Missbrauch und Vertuschung sowie ihre mediale Dauerpräsenz haben den Blick verdunkelt. Selbst überzeugte Katholiken schämen sich, zur Kirche zu gehören. Die Politik geht auf Distanz. Zur Pathologie der Kirche und ihrer fälligen Therapie kommt eine Pathologie der (Selbst-)Wahrnehmung, die sich fast lustvoll auf das Negative fixiert. Es ist Zeit, gegenzusteuern und einmal öffentlich zu sagen, warum ich gerne in der Kirche bin.
Atheistischer Kommentar: Meinereiner freut sich über den obigen schönen Satz des Theologen, "Inzwischen ist es cooler auszutreten als drin zu bleiben." Der Tück erfasst die negativen kirchlichen Geschehnisse recht deutlich, dass der Missbrauch die Folge des Zölibats war, weil es dadurch unter den Klerikern überproportinal viele Homos und Päderasten gab und gibt, erfasst er allerdings nicht. Die Ursache davon war es natürlich, dass Heranwachsende, die keine Bedürfnisse nach Frauen empfanden, nichts gegen den Zölibat hatten und darum das Priestertum als Lebensinhalt wahrnahmen.

Jan-Heiner Tück: Ohne die Kirche hätte ich die Geschichte Israels und die Psalmen nicht kennengelernt – jene Partituren des Betens, die sprachmächtig alle Lebenslagen vor Gott bringen.
Ohne die Kirche hätte ich von Jesus nichts gehört, in dem sich der Absolute ein Gesicht gegeben hat. Die Erinnerung an Leben, Tod und Auferstehung Christi schärft den Blick für die Leidenden, ruft zur Umkehr und lädt zu einer Kultur der Vergebung ein, die andere nicht auf ihre Fehler festlegt.
Atheistischer Kommentar: Einem Atheisten geht ein Jesus natürlich nicht ab, meinereiner hat bis heute nicht vergessen wie wir in der ersten Religionsstunde in der ersten Klasse Volksschule auf die erste Seite ins Religionsheft mit Rotstift ein großes Herz malen mussten, weil wir alle den Jesus so liebten. Vorher war meinemeinen der Jesus egal gewesen, seither war er eine recht unsympathische Figur!

Jan-Heiner Tück: Ohne die Kirche hätte ich den Sinn für das Mysterium nicht entwickelt. Ich liebe Kirchen und Kathedralen, die die verborgene Präsenz des Heiligen spürbar werden lassen, ich schätze die Kultur, die im jüdisch-christlichen Resonanzraum entstanden ist.
Atheistischer Kommentar: Meinereiner hat nie einen Sinn für Mysterien entwickelt, davor hat meineneinen das religionsfreie Leben bewahrt!

Jan-Heiner Tück: Ohne die Kirche gäbe es den "Zirkel heiliger Handlungen" (Goethe) nicht, die die Knotenpunkte des Lebens mit Gott verbinden – auch nicht die Eucharistie, die Gabe seiner Gegenwart, die uns verwandeln will.
Ohne die Kirche wäre die soziale Temperatur kälter. Sie kümmert sich um Kranke, Alte und Arme und erhebt ihre Stimme für die Stimmlosen – am Anfang und am Ende des Lebens.
Atheistischer Kommentar: Die Köpfe von Atheisten sind gottfrei, da gibt es keine heiligen Handlungen und keine Verbindung mit Göttern, weil diese gibt es eben nur in manchen Menschenköpfen, aber nicht in der Realität! Um Kranke, Alte und Arme kümmert sich grundlegend nicht die Kirche, sondern der Sozialstaat! Es sind nicht die Kirchen, sondern die Sozialversicherungen, die jedem ein sicheres Leben ermöglichen!

Jan-Heiner Tück: Ohne die Kirche wäre das Band mit Christen aus Afrika, Asien und Lateinamerika schwächer. Katholizität ist ein Geschenk.
Ohne die Kirche hätte ich die Hoffnung auf die kommende Welt nicht. So sehr wir verantwortlich sind, dass auch unsere Kinder Gäste auf diesem Planeten sein können: diese Welt ist nicht alles. Wir hoffen auf den neuen Himmel und die neue Erde. Wir werden erwartet.
Atheistischer Kommentar: Ja, speziell die katholische Kirche hat die Christenreligion weltweit verbreitet. Allerdings meistens mit Gewalt. Und auf eine kommende Welt in Form von neuem Himmel und neuer Erde braucht man nicht zu hoffen, weil ewiges Leben im Himmel gibt es nicht und um die Erde müssen sich die Menschen kümmern und nicht Götter, weil die gibt es real nicht!

Jan-Heiner Tück: Ohne die Kirche wäre mein Glaube obdachlos – und die Welt ärmer.
Atheistischer Kommentar: Heute ist in den entwickelten Breiten der Rückgang der Religionen eine Selbstverständlichkeit! Eine vernünftige Sozialwelt gibt Obdach und die Welt wird dadurch reicher, Kirchen sind was aus alten Zeiten, als sich die Menschen die Welt noch nicht erklären konnten und darum als Erklärung Götterwelten schufen! Vernunft ist jedoch das Wichtigste!