Braucht der Staat Christen?

Auf dem christliche promedien-magazin.de wird der obige Titel mit einem klaren "JA" beantwortet, der Artikel darüber titelt "Der Staat braucht Christen", also z.B CDU, CSU und in Österreich die ÖVP! Darüber schrieb ein Jonathan Steinert schon am 8.9.2023 auf der promedien-Site! Hier dieser Text mit atheistischen Kommentaren (vom 26.10.)!
PRO: Mit einer freiheitlichen Gesellschaft ist nur Staat zu machen, wenn Menschen bereit sind, mitzugestalten und Verantwortung zu übernehmen. Christen haben hierbei etwas Besonderes einzubringen:
Nächstenliebe, Christ, Gesellschaft - Nächstenliebe verbinden auch in einer säkularen Gesellschaft viele Menschen mit dem christlichen Glauben -
Der freiheitliche Staat lebt von Voraussetzungen, die er selber nicht garantieren kann. Diese Formulierung hat der Staatsrechtler und Verfassungsrichter Ernst-Wolfgang Böckenförde (1930–2019) in den 1960er Jahren geprägt.
Im Kern ging es ihm dabei um die Frage, wie ein Staat funktionieren kann, wenn er seinen Bürgern Freiheit gewährt. Zum Beispiel die Freiheit, einer beliebigen oder auch keiner Religion anzugehören statt einer Staatsreligion, wie es in früheren Jahrhunderten der Fall war.
Atheistischer Kommentar: Ja, seinerzeit im Mittelalter und teilweise auch noch danach gab es christliche Staatsreligionen, denen alle Bürger verpflichtet waren, in Österreich war das letztmals von 1934 bis 1938, durch das Elend und die Kirchenpflicht für alle in dieser Zeit hielten dann Millionen Österreicher 1938 den Hitler für den Erlöser von der elenden Jesus-Herrschaft! Dass Hitler, der Führer, den Zweiten Weltkrieg anfangen und verlieren würde, stand ja nicht im Parteiprogramm der NSDAP! Von 1934 bis 1938 hatten alle katholisch Getauften der katholischen Staatsreligion anzugehören, Kirchenaustritte hatten zurückgenommen zu werden! In der NS-Zeit gab es dann rund 300.000 Kirchenaustritte, dass es nicht mehr waren, lag wohl daran, dass es weiterhin Brauch war, katholisch zu sein…

PRO: Als Böckenförde dies formulierte, richtete er sich auch an Christen. Denn er wusste: So etwas wie der Glaube verbindet und stabilisiert eine Gemeinschaft. Das kann ein Staat, der seinen Bürgern Freiheit über ihre Lebensführung lässt, nicht verordnen oder erzwingen. Daher warb Böckenförde darum, dass Christen den säkularen Staat nicht ablehnen, sondern sich einbringen, zum Zusammenhalt betragen und somit auch helfen, die Freiheit zu erhalten.
Atheistischer Kommentar: Die katholische Kirche passte sich darum auch dem Staat an, die Kirchenaustritte hielten sich auch nach 1945 im Rahmen, einen deutlichen Austrittszuwachs gab es erst ab 1961, denn bis 1961 lag der jährliche Austritt unter der Einwohnerzuwachsrate, danach gab es vom 1961 bis 1971 einen Bevölkerungszuwachs von knapp 420.000 und einen Katholikenzuwachs von nur etwa 275.000:
Hier dazu die katholische Wikipedia-Tabelle von Österreich ab 1981:

Von 1981 wurden die Austro-Katholiken um rund 1.640.000 weniger, der Anteil der Bevölkerung ging von 84,3 auf 52% zurück!

PRO: In dieser Woche haben die CDU-Politiker Serap Güler und Wolfgang Schäuble in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ihre Sorgen um das „Böckenförde-Diktum“ geäußert. Die Voraussetzungen, von denen der Staat lebt, ohne sie garantieren zu können, wackeln: die Bereitschaft der Bürger, sich einzusetzen, zu dienen (nicht nur militärisch) und auch unterschiedliche Interessen und Überzeugungen auszuhalten und auszuhandeln.
Atheistischer Kommentar: Die Bürger werden nicht nur dienen, sie müssen sich auch für ihre Interessen einsetzen, die zudem oft recht gegensätzlich sind, man nehme z.B. die aktuellen Lohnverhandlungen in Österreich, die Inflation liegt jetzt bei rund zehn Prozent, die Gewerkschaften fordern darum auch Lohnerhöhungen etwas über 10 Prozent, geboten wird irgendwas zwischen zwei und drei Prozent!

PRO: Einbringen mit Herz und Verstand - Die christlichen Kirchen und Gemeinden erleben seit einigen Jahren eben-falls, dass ihre Bindungskräfte schwinden und sich ihre Mitglieder zurückziehen. Dabei ist Gemeinde mehr als die Summe ihrer Mitglieder. Sie ist keine Konsumveranstaltung. Gemeinde, Kirche im weiteren Sinne, sind die Men-schen, die ihren Glauben und damit einen Teil ihres Lebens teilen. Das gilt auch, wenn Kirchen als Institutionen kleiner werden. Der Glaube an Jesus verbindet. Er begründet Hoffnung für die Welt. Und er setzt Menschen in Be-wegung. Deshalb ist die Diagnose, die Schäuble und Güler aufstellen, auch ein Aufruf an Christen im Sinne von Bö-ckenförde: Nutzt eure Freiheit in diesem Staat, um eure besonderen Gaben einzubringen.
Atheistischer Kommentar: Die Kirchen werden eben kleiner, weil die Bindung an den angeblichen Gottessohn Jesus dahinschwindet! Die Zahl der Leute, die ihren Glauben und Lebensteile damit teilen, werden von Jahr zu Jahr weniger! Siehe obige Tabelle!

PRO: Vor wenigen Tagen erschien das Buch "Hoffnungsmensch", geschrieben vom Gnadauer Präses Steffen Kern. Darin bringt er genau das auf den Punkt: Christen als "Hoffnungsmenschen wissen um den Herrn, der kommt, also um einen letzten Verantwortungshorizont. Ihnen ist zutiefst bewusst, dass der Staat von Voraussetzungen lebt, die er selbst nicht geschaffen hat. In diesem Bewusstsein engagieren sie sich – mit Herz, mit Verstand und in Verantwortung"
Atheistischer Kommentar: Das Dumme bei diesen Hoffnungsmenschen ist klarerweise, dass sie immer weniger werden! Und mit den Einrichtungen des Sozialstaates, die vorsorgen, dass jeder zumindest das hat, was er ständig braucht, haben die Kirchen nichts zu tun, den Sozialstaat und seine gesetzlichen Sicherungen hat die Arbeiterbewegung erschaffen! Amen, so ist es!